Jeder Markt hat seinen Index. Für deutsche Aktien ist es der DAX, für amerikanische der Dow Jones, für alte Autos der Deutsche Oldtimer Index des VDA. Für Historische Wertpapiere gibt es den Historic Stocks Market Index HSTM. Er spiegelt die Preisentwicklung von 100 repräsentativ ausgewählten Historischen Wertpapieren wider.
Der Index soll ein repräsentatives Abbild der Scripophilie weltweit sein – sowohl in Bezug auf die optische Attraktivität als auch auf die historische Bedeutung von Historischen Wertpapieren. Dies geht einher mit der Zielsetzung, ein möglichst breites Interessenspektrum abzudecken, welches auch auf den Personenkreis ausgeweitet wurde, der sich bisher vielleicht noch nicht mit der Scripophilie beschäftigt hat.
Die im Index enthaltenen Historischen Wertpapiere stammen daher aus unterschiedlichen Regionen und Branchen und sind auch nach anderen Gesichtspunkten wie Ausgabezeitraum, Dekorativität oder sonstiger Besonderheiten (Autographen) stark diversifiziert. Ferner soll jedes einzelne Wertpapier sowohl bei bereits aktiven Sammlern wie auch bei Einsteigern ein hohes Maß an Begeisterung hervorrufen – sei es auf Grund des Erscheinungsbildes beziehungsweise der Dekorativität und/oder der Geschichte, die hinter einem Papier steckt. Die Zusammensetzung des Index orientiert sich an der aktuellen Struktur des Marktes und spiegelt diesen als Ganzes wider.
Aus technischen Gründen soll jedes im HSTM-Index enthaltene Wertpapier ausreichend oft gehandelt werden. In anderen Worten bedeutet dies, dass für die Mehrzahl der Papiere wenigstens einmal in zwei Jahren beziehungsweise bei den sehr seltenen Papieren innerhalb von fünf Jahren eine Kursfeststellung erfolgen soll.
In einer gewissen Regelmäßigkeit gehandelt werden können die Indexpapiere selbstverständlich nur dann, wenn es eine bestimmte Menge davon gibt. Auf der anderen Seite sollen die Aktien und Anleihen nicht zu häufig sein. Aus diesem Grund haben die meisten der im Index enthaltenen Historischen Wertpapiere auch den Raritätengrad R8 oder R7 (d.h. es sind zwischen 11 und 50 Stücke verfügbar), wobei einige besonders seltene und auch etwas häufigere Papiere eine Ausnahme bilden.
Da der Historic Stocks Market Index 2016 erstmal veröffentlicht wurde, empfahl es sich, die Berechnungen auf Basis historischer Aufzeichnungen wenigstens rückwirkend bis 2013 mit einzubeziehen. Als Startwert dient in Folge dessen der letzte Zuschlagspreis vor dem 1. Januar 2013.
Um den Anforderungen möglichst gerecht zu werden, erwies sich für den HSTM eine Gesamtanzahl von 100 Wertpapieren als passend.
Zielsetzung dieses Index ist es, Sachverhalte so präzise wie möglich, aber trotzdem überschaubar zu behandeln. Dazu gehört es unter anderem, gewissen Annahmen zu treffen und Regeln zu definieren.
Der Erhaltungszustand von Historischen Wertpapieren ist mitunter ein Kriterium für höhere oder niedrigere Preise. Allerdings gibt dazu keine objektive mathematische Proportionalität, weshalb Papiere mit von der üblichen Erhaltung abweichender Erhaltung gleichermaßen erfasst und nicht anderweitig gewichtet werden. Dazu kann es zu kurzfristigen Verzerrungen im Indexbild kommen, die sich jedoch mittel- bis langfristig ausgleichen sollten.
Damit Preise eine ausreichende Relevanz haben, sind hinsichtlich des entsprechenden Angebots ein gewisses Mindestmaß in Bezug auf einen angesprochenen Kundenkreis beziehungsweise die allgemeine Reichweite unbedingte Voraussetzung. Um dies zu berücksichtigen, fließen in die Indexberechnung nur entsprechend frequentierte unter den sogenannten Präsenzauktionen, aber keine reinen Fern- oder Onlineauktionen mit ausschließlich schriftlicher Gebotsabgabe sowie private Verkäufe mit ein.
Sämtliche zur Berechnung herangezogenen Preise sind Nettopreise, das heißt ohne etwaige Aufgelder, Provisionen oder Steuern. Wurden von einem Indexpapier innerhalb eines Halbjahres mehrere Stücke gehandelt, so wird daraus ein durchschnittlicher Preis ermittelt.